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Showing posts from January, 2025

Familienclan mit Geheimnissen

  Eva Björg Aegisdottir hat bisher drei Romane um die Ermittlerin Elma in Akranes geschrieben, die einen Hang hat, sich mit wenig durchdachten Alleingängen in Gefahr zu bringen. Auch ihr Buch "Verlassen" führt in die westisländische Region. Doch das Ermittlerteam von Akranes ist in diesem Fall eher eine Randnotiz. Man kann das Buch auch als Prequel zur Reihe verstehen. Stattdessen zeichnet Aegisdottir das Bild eines schwerreichen Familienclans, der sich in einem chicen Hotel am Gletscherfeld versammelt, um den Urahn und Gründer des Familienunternehmens zu feiern. Schnell zeigt sich: Geld allein macht nicht glücklich. Und es ist einiges dran an dem Spruch über Gründergenerationen und ihre Erben: Die ersten bauen auf, die zweiten mehren den Reichtum, aber die dritte Generation genießt den Luxus deutlich mehr als die Aussicht aufs Arbeiten. Das ist auch in dieser Familie teilweise der Fall.  Alte Konflikte und Eifersüchteleien brechen auf, zusätzlich befeuert von reichlich Alkoh...

Justizirrtum oder überführte Mörderin? Harinder Singh auf den Spuren eines alten Falls

 Eigentlich ist Harinder Singh von der norwegischen Polizei noch krankgeschrieben, um eine Schussverletzung auszukurieren. Und er hat auch gar keine Lust, wieder einmal bei seinem Vorgesetzten anzuecken, indem er sich einen 20 Jahre alten Fall vornimmt, in dem dieser einst ermittelt hat. Der Mann ist schließlich für seine Gründlichkeit bekannt, und die Strafverteidigerin, die Singh bittet, sich die alten Akten noch einmal anzusehen, steht schließlich auf der "anderen Seite". Doch ganz kann Singh in "Schuld" von Sven Peter Naess seine Neugier dann doch nicht bezähmen - und stößt prompt auf eine Auffälligkeit, die ihn an der Schuld der wegen Doppelmordes verurteilten Helene  zweifeln lässt. Helene hat ihr halbes Leben im Gefängnis verbracht, ist nun vorzeitig entlassen worden und in ihren alten Heimatort zurückgekehrt, in dem auch Singh aufgewachsen ist. Beide gingen sogar auf dieselbe Schule, hatten aber nicht viel miteinander zu tun. Helene war schon als Teenager sc...

Horror bei Ufo-Gunnar

 Es ist gewissermaßen ein nahtloser Übergang, den Anders de la Motte in seinem Polizeithriller "Eisiges Glas" vollzieht. Der Prolog ist zugleich der Abschluss des Vorgängerromans "Stille Falle" um die bei einem Prepper aufgewachsene Polizistin Leonore Asker und ihren nerdigen Jugendfreund und urban Explorer Martin Hill. Der vorangegangene Fall um einen Serienmörder hat beide an Grenzen geführt - und in "Eisiges Eis" haben die ungleichen Freunde keine Zeit, wirklich zu entspannen. Dabei dachte Martin, der Auftrag, eine Biographie des Unternehmers Gunnar zu schreiben, sei ein harmloser Zeitvertreib, während er seine Schussverletzung vom vorangegangenen Fall auskuriert. Denn "UFO-Gunnar" ist eine schillernde Figur - vor Jahren berichtete er über seine Erfindungen im medizintechnischen Bereich, sie seien ihm von Außerirdischen mitgeteilt worden. Zudem gehört zu dem Anwesen des Unternehmers eine Insel mit einem verlassenen Observatorium, das Martin nu...