Seelen im Eis - Psychothriller aus Island

Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ruht nur - diese Erfahrung macht auch Behördenmitarbeiter Odinn, seit dem tödlichen Fenstersturz seiner Ex-Frau vom eher unzulänglichem Wochenendpapa zum alleierziehenden Vater mutiert. Als sei der Alltag mit seiner scheinbar traumatisierten, von Alpträumen geplagten Tochter nicht schwer genug, muss er nun die Vorkommnisse in einem staatlichen Heim für straffällige Jugendliche in den 70-er Jahren untersuchen.

Damals starben zwei Jungen an Kohlenmonoxidvergiftung. Ein Unfall? Ein Verbrechen, das vertuscht wurde? Odinn ahnt nicht, dass der Fall ihn auch in die Vergangenheit der eigenen Familie zu führen droht.

Doch nicht nur die Arbeit belastet ihn, Odinn glaubt Geräusche in der leeren Wohnung zu hören, fühlt sich beobachtet und hat Angst, den Verstand zu verlieren. Eine Zufallsbegegnung in einer Kneipe stürzt ihn in immer schwerere Zweifel - hatte er etwas mit dem Tod seiner Ex-Frau zu tun und wird nun von ihrem Geist verfolgt?

Auf einer anderen Zeitebene wird das Geschehen in dem Heim aus der Sicht der jungen Frau Aldis gezeigt, die als Putzhilfe auf dem Einödhof gelandet ist und von einer glamourösen Zukunft als Stewardess träumt. Einar, einer der beiden Jungen, die später ums Leben kommen, übt eine seltsame Faszination auf sie aus. Wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen, das erschließt sich dem Leser erst gegen Ende des Buches,  als der psycholigisch spannend angelegte Thriller eine ganz neue Wendung erlebt. Ein Buch für Liebhaber des subtilen Grauens.

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