Rache ist nie vorbei
Aus dem goldenen Käfig ist Faye erfolgreich ausgebrochen, an Ehemann Jack hat sie sich gerächt - und wie! Das haben die Leser von Camilla Läckbergs "Golden Cage" mitverfolgen können. Im Nachfolgeband "Wings of Silver" geht es erneut um Rache - diesmal auf beiden Seiten. Denn gerade als Faye sich nicht nur ein neues Leben aufgebaut hat, sondern auch als Unternehmerin den nächsten großen Schritt mit der Expansion in die USA unternehmen will. Nach eher belanglosen One night Stands hat sie zudem einen Mann kennengelernt, mit dem sie sich eine Zukunft vorstellen könnte. Könnte gar nicht besser laufen? Dann gäbe es ja auch kein Buch von der schwedischen Rächerinnen-Spezialistin Läckberg.
Die Alarmglocken schrillen gleich mehrfach: Faye droht die Mehrheitsanteile an ihrem Unternehmen "Revenge" zu verlieren. Irgendjemand macht ihren Aktionärinnen ein Angebot, das sie nicht ablehnen können oder wollen - was bedeutet das für die Expansionsstrategie? Noch alarmierter ist Faye, dass es sich nicht um Zufallskäufe handelt, sondern ein Unbekannter die Mehrheit von "Revenge" anstrebt. Kandidaten gibt es da durchaus, schließlich ist Faye seinerzeit nicht zimperlich vorgegangen, um beruflichen Erfolg mit privater Rache zu verbinden (mehr dazu in meinem Blog: https://skandinaviaspannung.blogspot.com/2019/04/vom-goldenen-kafig-zum-rachefeldzug.html
Das ist aber nicht alles: Fayes Ex-Mann Jack, wegen Mordes an der gemeinsamen Tochter zu einer langen Haftsstrafe verurteilt, ist bei einem Gefangenentransport ausgebrochen und auf der Flucht - zusammen mit einem weiteren Mann, den Faye nur zu gut kennt. Zudem stellt eine Polizistin Nachforschungen an, die für Faye unangenehme Folgen haben könnten.
Um das Ruder noch einmal herumzureißen, findet Faye Verbündete unter Frauen, die eigentlich ein eher ambivalentes Verhältnis zu ihr haben dürfen. Doch sei es Pragmatismus, sei es echte Frauensolidarität - als Rächerinnen schließen sie sich zusammen und verfolgen gemeinsame Interessen, die vor allem gegen ihre (Ex-) Männer gerichtet sind.
Daneben wird in Rückblenden mehr über die Vergangenheit Fayes bekannt, als sie noch Mathilda hieß. Dabei wird klar: Auf Rache hat sie sich schon verstanden, bevor sie sich selbst neu erfand. Im Vergleich zum ersten Buch hat "wings of Silver" etwas zu viele champagnerlastige Momente - es wirkt schon etwas seltsam, wenn Karrierrefrauen den Lifestyle von trophy wives pflegen. Besonders subtil geht die Autorin nicht vor, aber ein solider und spannungsreicher Roman ist ihr auch diesmal gelungen. Und der letzte Satz macht klar: Damit dürfte der Rachezug noch nicht vorbei sein.
Camilla Läckberg, Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal.
List Verlag, 2020
352 Seiten, 19.99
9783471351741
Die Alarmglocken schrillen gleich mehrfach: Faye droht die Mehrheitsanteile an ihrem Unternehmen "Revenge" zu verlieren. Irgendjemand macht ihren Aktionärinnen ein Angebot, das sie nicht ablehnen können oder wollen - was bedeutet das für die Expansionsstrategie? Noch alarmierter ist Faye, dass es sich nicht um Zufallskäufe handelt, sondern ein Unbekannter die Mehrheit von "Revenge" anstrebt. Kandidaten gibt es da durchaus, schließlich ist Faye seinerzeit nicht zimperlich vorgegangen, um beruflichen Erfolg mit privater Rache zu verbinden (mehr dazu in meinem Blog: https://skandinaviaspannung.blogspot.com/2019/04/vom-goldenen-kafig-zum-rachefeldzug.html
Das ist aber nicht alles: Fayes Ex-Mann Jack, wegen Mordes an der gemeinsamen Tochter zu einer langen Haftsstrafe verurteilt, ist bei einem Gefangenentransport ausgebrochen und auf der Flucht - zusammen mit einem weiteren Mann, den Faye nur zu gut kennt. Zudem stellt eine Polizistin Nachforschungen an, die für Faye unangenehme Folgen haben könnten.
Um das Ruder noch einmal herumzureißen, findet Faye Verbündete unter Frauen, die eigentlich ein eher ambivalentes Verhältnis zu ihr haben dürfen. Doch sei es Pragmatismus, sei es echte Frauensolidarität - als Rächerinnen schließen sie sich zusammen und verfolgen gemeinsame Interessen, die vor allem gegen ihre (Ex-) Männer gerichtet sind.
Daneben wird in Rückblenden mehr über die Vergangenheit Fayes bekannt, als sie noch Mathilda hieß. Dabei wird klar: Auf Rache hat sie sich schon verstanden, bevor sie sich selbst neu erfand. Im Vergleich zum ersten Buch hat "wings of Silver" etwas zu viele champagnerlastige Momente - es wirkt schon etwas seltsam, wenn Karrierrefrauen den Lifestyle von trophy wives pflegen. Besonders subtil geht die Autorin nicht vor, aber ein solider und spannungsreicher Roman ist ihr auch diesmal gelungen. Und der letzte Satz macht klar: Damit dürfte der Rachezug noch nicht vorbei sein.
Camilla Läckberg, Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal.
List Verlag, 2020
352 Seiten, 19.99
9783471351741
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